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Weltkrebstag 2025 - gemeinsam einzigartig

Anlässlich des Weltkrebstages am 04.02.2025 mit dem Motto "Gemeinsam einzigartig" erzählt das Onkologische Zentrum des Klinikums Bielefeld die einzigartigen Geschichten von onkologischen Patient*innen. Jede/r Patient*in bringt eigene Bedingungen, Bedürfnisse und Umstände mit sich - im Onkologischen Zentrum gehen unsere Expert*innen auf diese Bedingungen bei der Planung der Behandlung individuell ein.

Die Geschichte von Bettina F.

Priv.-Doz. Dr. Sebastian Wojcinski, Bettina F., Prof. Dr. Werner Bader
Priv.-Doz. Dr. Sebastian Wojcinski, Bettina F., Prof. Dr. Werner Bader

Bettina F., 65 Jahre alt, Patientin im Brustzentrum am Klinikum Bielefeld – Mitte

„Das Thema Krebs kannte ich bereits, beide Eltern sowie viele Freundinnen und Kolleginnen waren schon einmal betroffen. Deshalb gehe ich auch immer regelmäßig zur Vorsorge, dem Mammographie-Screening.

Bei einer dieser Routine-Untersuchungen wurde dann im September 2024 ein Tumor in der Brust entdeckt. Dieser war so klein und kaum tastbar, dass seine Entdeckung fast ein Wunder war – eine Biopsie bestätigte dann den Befund.

Das Warten auf die endgültige Diagnose war eine schlimme Zeit, dann ging alles aber ganz schnell. Im November wurde ich bereits im Brustzentrum am Klinikum Bielefeld – Mitte operiert. Ich hatte großes Glück, dass die Erkrankung frühzeitig erkannt und der Tumor vollständig entfernt werden konnte.

Besonders beeindruckt hat mich, dass meine Termine bereits alle für mich gemacht worden sind – es hat mich sehr beruhigt, zu wissen, dass es in einem Krebszentrum für alles klare Strukturen gibt. Ich wurde sehr individuell betreut und hatte das Gefühl, dass man bei der Zusammenstellung der Therapie auf die Patientin und ihre Lebenssituation schaut.

Das Onkologische Zentrum, zu dem das Brustzentrum gehört, bietet viele Unterstützungsangebote an – das Gespräch mit den Psychoonkolog*innen war sehr wichtig für mich. Hier konnte ich Fragen klären, die mich beschäftigten. So eine Diagnose war nicht nur für mich als Betroffene eine Herausforderung, sondern führte auch in der Familie zu einer gewissen Aufregung. Ich spürte eine Verletzlichkeit, die ich so nicht kannte. Aber die Geschichte meiner Mutter, die den Krebs damals überstanden hatte, machte mir Mut.

Drei bis vier Tage nach der OP durfte ich dann nach Hause. Jetzt stand die Frage im Raum „Wie geht es weiter?“. Nach einem intensiven Gespräch mit Prof. Bader habe ich mich gegen eine Bestrahlung entschieden. Mir ist bewusst, dass dies mein ganz individueller Weg ist, aber für mich ist er genau richtig. Jetzt mache ich eine ambulante Physiotherapie und gehe zu meinen Nachsorgeterminen bei der Gynäkologin, die ich bis zu 10 Jahre nach der Diagnose im Vierteljahrestakt wahrnehme. Beim Brustkrebs gibt es ein lebenslanges Risiko, erneut zu erkranken. Dieses kann durch die regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen sowie anschließende Vorsorge reduziert werden.

Trotz der Erkrankung bin ich noch ich und führe kein anderes Leben als vor der Diagnose – ich bewege mich gern, lese, stricke oder genieße die Natur.“

Prof. Dr. med. Werner Bader, Direktor des Zentrums für Frauenheilkunde:

„Die Patient*innen müssen sich immer auch die Wirkungen aber auch die damit verbundenen potentiellen Nebenwirkungen von Therapien bewusst werden und letztlich selber beurteilen, welchen Weg sie gehen wollen. Dies lässt den notwendigen Spielraum für ganz individuelle Behandlungsstrategien. In der Onkologie gibt es sogenannte Leitlinien – keine Richtlinien. Man schaut hierbei, welche Behandlung „kann“, welche „sollte“ und welche „soll“ angewendet werden. Zudem ist es wichtig, dass sich bei der Behandlung von Krebspatient*innen alle an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen austauschen und gemeinsam die medizinisch optimale Lösung für die betroffene Person finden – dies können wir im Onkologischen Zentrum durch unsere interdisziplinären Tumorkonferenzen aber auch durch die „kurzen Wege“ bieten, da sich alle Fachdisziplinen unter einem Dach befinden. Mit all diesem Wissen entscheidet man dann letztlich gemeinsam mit der Patientin bzw. dem Patienten, welche Anschluss-Therapie die richtige ist.“

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