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Brüche ohne Knochen
Die Klink für Allgemein- und Viszeralchirurgie ist eine spezialisierte Fachabteilung in der großen Klinikfamilie des Klinikums Bielefeld. Die Klinik bietet das gesamte Spektrum der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Darunter werden in der Allgemeinchirurgie die Behandlung der Schilddrüse (Zentrumsfunktion), der Gallenblase, der Leistenbrüche, der Appendix (Wurmfortsatz) und von Enddarmleiden verstanden. In der Viszeralchirurgie (Chirurgie innerer Organe) werden sämtliche Erkrankungen des oberen Verdauungstraktes (Speiseröhre, Zwerchfellbrüche, Magenkrebs etc.) und des unteren Verdauungstraktes (Divertikelkrankheit, Dickdarmkrebs etc.) sowie Erkrankungen des Leber-, Gallengangs- und Bauchspeicheldrüsensystems behandelt.
Schwerpunkte der Klinik sind die große onkologische Chirurgie (Krebserkrankungen und Metastasen) und die Chirurgie der hormonbildenden Drüsen (endokrine Chirurgie). Durch die Einbindung der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie in das Netzwerk Onkologie erfolgt im Dialog mit anderen Fachabteilungen die individuelle Erstellung von Behandlungsplänen und modernsten Kombinationsverfahren zwischen operativer und nicht operativer Behandlung. Ein Cancer-Center (Krebszentrum) ist in Vorbereitung. Wann immer möglich, werden selbst große operative Eingriffe in Schlüssellochtechnik angegangen, mit den Vorteilen der minimalen Narben und der weitgehenden Schmerzfreiheit. Die Klinik ist Teil des Schilddrüsenzentrums Bielefeld und ist mit mehr als 600 Schilddrüsenoperationen pro Jahr eine der führenden Kliniken Deutschlands.
Schwerpunkt Leistenbruch:
Leistenbrüche zählen zu den häufigsten (chirurgischen) Erkrankungen. In Deutschland werden über 200 000 Leistenbruchoperationen jährlich durchgeführt. Der Patient beobachtet eine Vorwölbung im Bereich der Leiste, die sog. Bruchgeschwulst. Mitunter besteht ein leichter, ziehender Schmerz in der Bruchregion, der sich beim Abtasten verstärkt. Der Schmerz kann in den Hoden ausstrahlen, gelegentlich treten Bauchschmerzen auf. Sind Eingeweide (Bruchsackinhalt) eingeklemmt, treten starke Schmerzen und Erbrechen auf. Mitunter sind Leistenbrüche jedoch nicht sofort zu erkennen, sondern machen sich erst bei Belastungen wie schwerem Heben, langem Sitzen oder starkem Husten bemerkbar. In Zweifelsfällen sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen.
Die Leistenbruchoperation hat zum Ziel, die Bruchpforte zu verschließen. Dies erfolgte früher durch ein Aneinandernähen umgebender Muskeln und Sehnen zur Einengung der Bruchpforte (z. B. Shouldice-Verfahren). Heute wird mehrheitlich ein spannungsfreies Verfahren favorisiert, das ohne Raffung von Gewebe auskommt und stabilisierende Netze verwendet. Dies geschieht in der Regel von außen über einen queren Hautschnitt in der Leistenregion (z. B. Lichtenstein-Verfahren). Alternativ kann das Netz „von innen“ vor die Bruchpforte gelegt werden, nachdem der Bruch in die innere Körperhöhle reponiert worden ist (TEPP-Verfahren, transabdominell, extraperitoneal). Die Vorteile dieser Vorgehensweise in Schlüssellochtechnik sind die kaum sichtbaren Narben (zwei bis drei 5-mm-Einschnitte) und die damit verbundene postoperative Schmerzarmut. Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie verfügt über eine ausgewiesene Expertise auf dem Gebiet der Leistenhernienchirurgie und kann durch die Vielzahl der möglichen Verfahren eine individualisierte maßgeschneiderte Operation anbieten.